Um kontinuierlich volle Trocknungsleistung zu garantieren, kommt auch in Kassel die bewährte intelligente, vollautomatische HUBER Durchsatzsteuerung zum Einsatz. Diese sorgt, trotz Schwankungen im Eingangs-TR, für eine konstante Wasserverdampfung und durchgehend maximale Anlagenleistung. Die Durchsatzsteuerung wurde extra für dieses Projekt nochmals erweitert. So reagiert die Steuerung nun auch auf die am Standort schwankenden Vorlauftemperaturen im Fernwärmenetz, an das die Trockner direkt, ohne hydraulische Trennung, angeschlossen sind.
Die direkte Anbindung an das Fernwärmenetz verschafft dem Kraftwerksbetrieb die Option, den Trockner als Wärmesenke einzusetzen. Zukünftig ermöglicht dies in Verbindung mit einer Entnahme-Kondensationsturbine den bis dato saisonalen Betrieb des Kraftwerks auf ganzjährlichen Betrieb umstellen zu können. Die Möglichkeit des Teillastbetriebs der einzelnen Linien unabhängig voneinander erhöht die Zweckmäßigkeit der Anlage zusätzlich.
Am Standort wurde bauseits vor wenigen Jahren bereits eine Klärschlamm-Annahme installiert. Über diese wird der Klärschlamm nun mit einer Kolbenpumpe sowohl direkt in den Wirbelschichtkessel als auch zur Trocknungsanlage gefördert. Die Mengenregulierung erfolgt dabei über 2 Taktventile. Im Normalbetrieb (Gesamtdurchsatz 30 t/h) beträgt das Mengenverhältnis von Verbrennung zu Trocknung 2:1. .
HUBER-Lieferumfang füllt neues Gebäude vollständig
Eigens für die Trocknungsanlage wurde durch die Städtischen Werke Energie + Wärme GmbH im Herbst 2019 eine Halle in Betonständerbauweise errichtet. Diese befindet sich direkt hinter dem Gebäude der Klärschlamm-Annahme. Herausforderung für HUBER war es hier, die gesamte Anlagenperipherie in die vorgegebenen Abmessungen der Halle einzupassen. Dies wurde über eine möglichst kompakte Anordnung der Aggregate teils in mehreren Ebenen übereinander ermöglicht.
Neben den beiden HUBER Bandtrocknern BT 30 und dem dazugehörenden Lüftungssystem plante und lieferte HUBER in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden ebenfalls die gesamte Nass- und Trockenschlammförderung, sowie die Abluftbehandlung.
Integriert in die Nassschlammförderung ist ein Störstoffabscheider, der im Schlamm enthaltene Fremdstoffe ausschleust und so die weiterführenden Aggregate und Instrumente vor Beschädigungen schützt. Nach dem Störstoffabscheider wird der Schlamm über eine Verteilerschnecke in zwei Pumpenvorlagen gefördert. Von dort aus wird der Pelletierer des jeweiligen Bandtrockners mittels Exzenterschneckenpumpen beschickt.
Nach der Trocknung wird der granulatförmige Schlamm mittels diverser Förderaggregate in einen Zwischenspeicher gefördert. Mittels Eindosierung in eine pneumatische Förderung wird er anschließend direkt in die Verbrennung gefördert.
Im Wartungsfall kann der getrocknete Schlamm aus den beiden Bandtrocknern in einen ca. 20 m³ fassenden Container gefördert werden. Dieser kann direkt im Anschluss mit einem Hakenliftfahrzeug abtransportiert werden.
Den Anspruch geringstmöglicher Abwassermenge löste HUBER in der Abluftbehandlung durch Kreislaufführung, Aufkonzentration und vollautomatischer Ausschleusung des Waschwassers in Kombination mit dem Einsatz von mobilen Aktivkohlefiltern. Diese sind in Form von Abrollcontainern aufgebaut, wodurch der Wechsel nach abgelaufener Standzeit mühelos und vor allem in sehr kurzer Zeit erfolgen kann. Durch die einzelnen Reinigungsstufen werden die Grenzwerte der TA-Luft am Austritt des Kamins des Kraftwerks in ca. 105 m Höhe eingehalten.